Shia und die Cake invasion

Dass gerade Shia die Lust am Backen überkommt, dachten sich in ihrer Umgebung wohl nicht viele – und sie selbst auch nicht! Denn ihre Eltern backen beide nie – sie naschen nicht einmal. Doch dann war da der genussvolle Biss in eine selbstgemachte Torte eines Freundes und da war es vorbei mit ihr. Seitdem versucht sich die ehemalige Osnabrückerin mit den taiwanischen Wurzeln an Keksen, Torten, Kuchen und Cupcakes, teilt ihre Rezepte auf ihrem Blog „cake invasion“ und hilft ihren LeserInnen dabei, dass sie ihnen genauso gut gelingen.

Echt cool finden wir auch, dass sie seit einiger Zeit nach dem „Zero Waste“-Motto lebt. Das bedeutet, dass man so wenig Rohstoffe verschwendet und so wenig Müll produziert wie möglich. Auf ihrer neuen Seite „Wastelandrebel“ schreibt sie dazu ihre Erfahrungen und Tipps, um unnötigen Abfall zu vermeiden.

Unser Interview mit Shia zauberte „Happiness right in our face“, wie sie selbst sagen würde. Ihre Art ist locker, ihre Antworten erfrischend ehrlich und ihre Einstellung nachahmungswert.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

 

Shia.
Shia.

 

Shia, du ernährst dich ja schon lange vegan. Welche Lebensmittel sind deine favourites?

Hm, sehr unterschiedlich! Ich esse ungern jeden Tag das Gleiche. Häufig findet man aber bei mir Reis, viel Gemüse, Kichererbsen, Süßkartoffeln und Obst. Und wenn es geht, trinke ich jeden Tag einen grünen Smoothie.

 

Isst du lieber warm oder kalt?

Zu Mittag und auch abends esse ich am liebsten warm. Für Sushi mache ich gerne mal eine Ausnahme, denn davon kann ich nie genug bekommen! Im Winter gibt es häufiger Eintöpfe oder Suppennudeln nach asiatischer Art.

 

Gibt es auch etwas, das du nicht ausstehen kannst?

Ja, was ich gar nicht mag ist Abendbrot, vier Jahre Internat mit täglich Brot zum Frühstück UND zum Abendessen haben’s mir einfach versaut.

 

Nachteule oder Morgenmensch?

Ich gehe spät schlafen. Sehr spät. Das ist auch ein Grund, warum ich nicht gerne frühstücke.

 

Hast du denn so eine Art Lebens-Motto?

Ich möchte so wenig wie möglich auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt leben. Das ist meine Motivation für meine vegane und zero-waste Lebensweise. Das klappt natürlich nicht immer alles auf Anhieb, aber mit der Zeit hat man seine Routinen raus und es läuft immer runder. Man kann ja auch nicht direkt als Sportanfänger einen Marathon laufen ;). Am besten fängt man an, die Sachen wegzukürzen, wo sie einem nicht wehtun. Ich mochte Fleisch noch nie besonders, also wozu es essen und so viel Schaden für nichts und wieder nichts anrichten?

Hast du ein Lieblingstier?

Nö. Wie mit Menschen muss einfach die Chemie stimmen. Aber generell mag ich Katzen und Spinnen sehr gerne.
Wie entspannst du dich nach anstrengenden Tagen?
Lange schlafen, Essen gehen, Sonnenbaden, Bierchen trinken gehen. Am liebsten alles mit meinem Mann :).

Was tust du für eine gesunde Lebensweise?

Hm, ich weiß gar nicht, ob ich einem soooo gesunden Lebensstil nachgehe…!?
Aber durch die Entscheidung, unseren Haushalt auf zero-waste umzustellen (= idealerweise keinen Müll produzieren, d.h. nur das Nötigste kaufen, und das unverpackt), esse ich zwangsläufig ziemlich “clean”, weil natürlich alles an “Convenience Food”, Süßigkeiten und Junk Food wegfällt, da man unverpackt im Grunde nur frisches Obst und Gemüse bekommt. Auch fallen viele Chemie-Keulen im Haushalt weg, weil wir unser vorheriges Putz-Arsenal komplett durch Essig, Olivenölseife und Waschsoda/Natron ersetzt haben, und statt 100.000 Kosmetik-Artikel voller Parfümstoffe und anderen Sachen, auf die ich sowieso immer schon allergisch reagiert habe, nun Olivenölseife, Kokos- und Olivenöl, Essig (z.B. Essigrinse statt Haarspülung) verwenden. Die Hauptmotivation ist zwar, so wenig wie möglich auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt zu leben, aber der Nebeneffekt ist sicherlich, dass es nicht nur ein nachhaltigerer, sondern auch ein gesünderer Lebensstil als vorher ist. Dennoch würde ich meine Lebensweise nicht zwangsläufig als “gesund” bezeichnen, weil ich z.B. trotzdem gerne feiern gehe, häufig übernächtigt bin, nach wie vor viel Kuchen esse und die Mikrowelle zum Erhitzen von Essensresten verwende – laut meiner Mutter schon fast ein Todesurteil ;).

 

Shia, hast du zum Abschluss noch einen speziellen Tipp oder einen Wunsch, den du gerne teilen magst?

Ich wünsche mir, dass viele Menschen ihre Gewohnheiten mal unter die Lupe nehmen, sich die Folgen ihrer Gewohnheiten und ihres Konsumverhaltens mal vor Augen halten und sich (ergebnisoffen) fragen: Ist es das wert?

Man sieht plötzlich die Welt und auch sich selbst mit anderen Augen. Ich war sehr überrascht, woran ich hänge und was mir wider Erwarten nicht fehlt. Ich hätte nie gedacht, dass ich an meinen knallbunten Haaren mehr hänge als an Schokolade oder an meiner Tortenständer-Sammlung. Schokolade habe ich vom Speiseplan gestrichen, weil es sie nicht ohne Müll (Alufolie, Plastikverpackung) zu kaufen gibt. Generell gibt es keine gekauften Süßigkeiten mehr. Meine Tortenständer-Sammlung löse ich langsam auf, weil wir gerne unseren materiellen Besitz minimieren wollen. Als es aber ans Haarefärben ging, konnte ich mich nicht überwinden, meine bunten Haare aufzugeben, obwohl es viel (vegane) Chemie ist und die Strähnen natürlich in Alufolie gewickelt werden. Ich weiß, eines Tages werde ich wieder meine Naturhaarfarbe auf dem Kopf tragen, aber noch bin ich nicht so weit, einige Umstellungen brauchen halt mehr Zeit als andere…

 

Und dabei wünschen wir dir alles Gute!

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, Shia!

 

Auf Fb findet ihr sie übrigens hier.

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